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Esther Lorenz erinnert mit „Bashana haba‘a“ an das jüdisches
Neujahrsversprechen „Nächstes Jahr in Jerusalem“ und zitiert
König David im Psalm 57, der mit seiner Harfe die Sonne wecken
will.
Weniger bekannt ist die Musik der sephardischen Juden, die sich
nach ihrer Vertreibung aus Spanien im Mittelalter in ganz Süd-
europa, in Israel sowie in New York ansiedelten. „Adio Querida“
– der Abschied von der Geliebten wurde der Inbegriff dieser mu-
sikalischen Überlieferungen der Sepharden. Noch heute erinnert
der spanische Flamenco an die maurischen Klänge dieser fast
vergessenen Kultur.
Erläuterungen über Bräuche, Lyrikrezitationen und Streifzüge
durch die jüdische Geschichte vom Mittelalter bis heute sowie die
berühmte jüdische Prise Humor vervollständigen dieses kulturel-
le Kaleidoskop.
„Kaum jemand im Saal dürfte hebräisch verstanden haben, trotz-
dem gelang es Esther Lorenz, die Gefühlswelt, die zentralen Aus-
sagen der Lieder mit der Sprache der Musik zu vermitteln, dass
jeder im Saal verstanden haben dürfte.“ (Fränkische Landeszeitung)
Foto: David Beecroft
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